Mind, Set, Match

Sagen Sie nicht, Sie sind um das Thema Mindset in Ihrem Unternehmen bisher herum gekommen. – kann ich mir kaum vorstellen. Das richtige Mindset gehört heute doch zur Grundausstattung wie Tischkicker, Dienstfahrrad und Umweltticket.

Deshalb achten die meisten Unternehmen schon im Recruiting-Prozess darauf, dass die neuen Kollegen das passende Mindset für den Job bereits mitbringen. Die neuen Kollegen müssen dann später nicht mehr so stark eingeregelt werden.

Praktisch – vielleicht – aber clever ist das nicht.

Matchmaking

Sie haben also eine Stelle zu besetzen, an der ein besonders kooperatives Mindset gefordert ist. Der Kandidat, der vor Ihnen sitzt, spielt in seiner Freizeit in einer hochklassigen Volleyballmannschaft – also ein absolut überzeugter Teamplayer.

Oder – anderes Beispiel.

Sie brauchen für ein großes Projekt in Ihrem mittelständischen Unternehmen eine Person mit nachgewiesener Umsetzungsorientierung. Eine der Bewerberinnen hat vor Kurzem in einem Konzern ein extrem großes ERP-Projekt durchgeboxt.

Dann haben Sie ja die richtigen neuen Mitarbeiter gefunden.

Ich würde sagen – eher nur vielleicht.

Mindfail

Gut möglich, dass die konzerngestählte ERP-Expertin in der mittelständischen Firma keinen Fuß auf den Boden bekommt. Und der Freizeitsportler im Team rabiat sein Territorium verteidigt.

Das Verhalten eines Menschen hat eben nur zum Teil etwas mit Charaktereigenschaften oder seinem „Mindset“ zu tun. Wie eine Person tatsächlich agiert, hängt zum viel größeren Teil davon ab, wie sein Umfeld organisiert ist.

Für Sie als Unternehmer oder Geschäftsführer ist das im Grunde eine gute Nachricht: Auf das Umfeld, also Struktur, Organisation und Co. Ihrer Firma, haben Sie direkten Zugriff – auf das „Mindset“ Ihrer Mitarbeiter nicht!

Stecken Sie Ihre Energie also in die Gestaltung des Spielfelds und schrauben Sie nicht an den Ansichten der Kollegen herum.

Zum Thema „Mindset“ und dessen Irrtümern in Unternehmen habe ich mir noch ein paar mehr Gedanken gemacht – die finden Sie hier