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Auf Augenhöhe

Wenig Hierarchie haben, ist in. Führung auf Augenhöhe ist auch angesagt.

Irgendwas stimmt da nicht!

 

Anmaßend

Unter „Führung auf Augenhöhe“ verstehen die meisten, dass die Führungskraft zum Beispiel ihren Mitarbeitern anhand aktiver Rückmeldung das Gefühl gibt, wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden.

Das ist der Knackpunkt: Durch diese Rückmeldung entsteht das Gegenteil von Augenhöhe.

Denn wenn eine Führungskraft zum Mitarbeiter sagt: „Das hast du aber gut gemacht“ oder wahlweise „Das hast du leider verbockt.“, betont sie damit die Asymmetrie, die zwischen den beiden herrscht. Schließlich darf die Führungskraft sich anmaßen zu beurteilen, was gut oder schlecht ist. Das ist Hierarchie pur.

 

Übergriffig

Das Gefühl von Machtgefälle verstärkt sich, wenn die Bewertung auch noch undifferenziert ist. Äußerungen wie „Du bist super“ oder „Ich bin enttäuscht von dir“ beziehen sich nicht auf ein Ergebnis oder eine Aufgabenerfüllung. Sie bewerten die Person.

In diesem Fall dreht die Führungskraft scheinbar nach Gutdünken den Daumen hoch oder runter. Das signalisiert Herabsetzung und grenzt an Übergriffigkeit.

Beim diesem „Führen auf Augenhöhe“ zeigt sich mal wieder das Dilemma von Begriffen, die schön klingen aber deren Einsatz in der Praxis heikel sind.

 

Wertschätzend?

„Wertschätzung“ ist manchmal eine heikle Angelegenheit. Deshalb habe ich diesem Thema auch einen längeren Beitrag gewidmet – hier.