Drei Blüten rund um den Fehlerkultur-Trend

Die Fehlerkultur in einem Unternehmen ist heute totaaaaaal wichtig!

Selbst wenn Sie noch bis vor Kurzem dieses Thema nicht so wichtig fanden, kommen Sie inzwischen fast nicht mehr darum herum: Schließlich ist es überall zu lesen, zu hören, zu sehen. Kein Leitbild mehr ohne Appell an die gute Fehlerkultur.

Und wie das bei Trends so ist, treibt auch der Fehlerkultur-Trend Blüten. Drei davon habe ich für Sie herausgepickt.

Fehlerkultur-Blüte 1: Die „fehlende Fehlerkultur“

Oft höre ich auch: „Wir brauchen endlich eine Fehlerkultur!“ Äh, nee: Jedes Unternehmen geht bereits in irgendeiner Weise mit Fehlern um, also hat es eine Fehlerkultur.

Ob diese Fehlerkultur dienlich ist, wenn es darum geht, Fehler schnell zu entdecken und für die Zukunft zu vermeiden – das steht auf einem anderen Blatt.

Fehlerkultur-Blüte 2: Der „Fehler des Monats“

Im Zuge der Gamifizierung wird in manchen Unternehmen tatsächlich der „Fehler des Monats“ prämiert. Echt jetzt?

Welcher Mitarbeiter will denn ernsthaft diesen Preis haben? Ich kenne niemanden (mich eingeschlossen), der stolz darauf ist, einen schweren Fehler gemacht zu haben. Und erst recht niemand will, dass auch noch alle Kollegen darauf aufmerksam gemacht werden.

Fehlerkultur-Blüte 3: „Wir freuen uns über Fehler!“

Das klingt sehr schön im Leitbild, aber – tut mir leid – ich kann mir keine Führungskraft vorstellen, die sich über die Fehler ihrer Mitarbeiter freut, während sie gleichzeitig weiß: „Das kostet meinem Bereich das Ergebnis“. Ich finde das auch zu viel verlangt.

Und wer sollte sich sonst über einen Fehler freuen? Der, der ihn gemacht hat? Oder die direkten Kollegen? Oder die aus der Nachbarabteilung? Wenn das dann mal nicht Schadenfreude ist …